Historie
Die Geschichte von Grieneisen Bestattungen
1830
Gründung des Unternehmens als Sargtischlerei durch den Tischlermeister Friedrich Julius Grieneisen.
1869
Mit dem Inkrafttreten der Preußischen Gewerbeordnung wird das Amt des "Königlichen Leichen- Commissarius" durch die Preußische Reichsgewerbeordnung abgeschafft. Es entsteht ein freier, nicht konzessionspflichtiger Gewerbezweig, der unternehmerisch genutzt wird. Grieneisen liefert nicht mehr nur Särge und Wäsche, sondern erwirbt Pferd und Wagen und wird Bestattungsunternehmer.

1885
Sohn Adolf und Enkel Julius führen nach dem Tod des Firmengründers das Geschäft weiter. In den folgenden Jahren werden die ersten Bestattungen für das Haus Hohenzollern durchgeführt.

1902
Übernahme der Firma durch die Gebrüder Andreas und Johannes Bolle, Söhne des Meiereibesitzers Kommerzienrat Carl Bolle (Bimmel-Bolle), Inhaber der stadtbekannten Meierei. Die Firma bestand zu dem Zeitpunkt aus einer Sargtischlerei, zwei Geschäftsadresse, einem Pferd und einem Leichenwagen.
1907
Grieneisen ist das größte und renommierteste Bestattungsunternehmen Berlins und verfügt bereits damals über 12 Filialen im Berliner Stadtgebiet. Das neue, erweiterte Geschäftshaus in der Potsdamer Straße wird eröffnet.

1911
Einweihung der modernsten Fabrikationsstätte für Särge in Berlin. In Berlin-Schöneberg, in der Belziger Straße, entsteht ein Wohn-, Geschäfts- und Fabrikgebäude mit neuzeitlichem Maschinenpark.

1914
Einführung des Automobils im Fuhrpark.

1919 bis 1933
Auch während der Weimarer Republik werden zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durch Grieneisen beigesetzt.
Das erste Grieneisen-Firmenzeichen wird vom Grafiker Werner Beucke entworfen. Der dreiarmige Leuchter mit Namensschriftzug und Jahreszahl ziert ab jetzt Standorte und Werbeanzeigen.
1934 bis 1938
Umbau aller Geschäftsstellen in Berlin durch den bekannten Architekten Egon Eiermann (u.a. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin, 1957-63). Es entsteht eine einheitliche Fassadengestaltung und die Innenausstattung der Filialen wird einheitlich nach Vorgaben von Egon Eiermann gestaltet. Es entsteht ein modernes Unternehmen.

1938
Grieneisen betreibt aktive Außenwerbung im gesamten Stadtbereich an Bushaltestellen und U-Bahnen sowie an öffentlichen Gebäuden. Moderne Formen der Werbung über die zu diesem Zeitpunkt existierenden Kommunikationsmittel werden genutzt.
1945
Aufbau der größtenteils durch den Krieg zerstörten Ladengeschäfte.
1954
Mit 15 Geschäftsstellen knüpft das Unternehmen wieder in etwa an das Niveau des geschäftlichen Umfangs der Vorkriegszeit an. Die Filialen werden grundlegend umgestaltet, Ausstellungssärge aus den Schaufenstern genommen. Den Empfindungen der Bevölkerung, die durch die Kriegs- und Nachkriegszeit permanent mit dem Tod konfrontiert war, wird damit Rechnung getragen.
1960
Verkauf des Bestattungsinstituts an die GLOBAL Handels- und Verwaltungs- GmbH. Die GLOBAL wird in diesem Jahr zusammen mit der IDEAL Lebensversicherung a. G. gegründet. Die IDEAL ihrerseits ist seit 1925 mit der gemeinnützigen Bestattungsgesellschaft mbH verbunden (die "Gemeinnützige Bestattungs-Gesellschaft", GBG, wurde am 11.3.1925 als eine GmbH gegründet. Sie entstand aus dem im Jahre 1913 gegründeten Versicherungsverein "Volksfeuer-Bestattung V. V .a. G." und war bis 1929 eine rechtlich unselbständige Abteilung dieses Unternehmens).
1972
Die Sargfabrik in der Belziger Straße stellt die Eigenproduktion von Holz- und Metallsärgen ein. Der Standort bleibt der Sitz der Zentrale.

1980
Grieneisen feiert sein 150-jähriges Bestehen, es erscheint die erste Denkschrift

1982
Die seit 1960 mit Grieneisen verbundene GBG Bestattungsgesellschaft mbH ist eines der führenden Dienstleistungsunternehmen der Bestattungsbranche in Deutschland.
1989
In Berlin werden zu diesem Zeitpunkt 25 Filialen betrieben. Nach der Wende beginnt die Ausweitung des Geschäftsbetriebs auf die Ostberliner Bezirke.
1991
Grieneisen erhält vom Haus Hohenzollern den Auftrag, die Preußenkönige nach Sanssouci, Potsdam, zurück zu überführen.

2000
"Doppelter Geburtstag": Grieneisen feiert sein 170-jähriges, die GBG Bestattungsgesellschaft ihr 75-jähriges Bestehen. Auf dem traditionellen Hoffest wird die umfangreichste Urnensammlung präsentiert, die in Deutschland je zu sehen war (241 Schmuckurnen!).
Grieneisen übernimmt die Patenschaft für das Mausoleum der Familie Carl Bolle auf dem St. Matthäus Friedhof in Berlin-Schöneberg.

2003
Umzug der Zentrale nach Berlin-Charlottenburg, Stadtteil Westend, ins neue "Haus der Begegnung" am Fürstenbrunner Weg 10/12.

2004
Am 16. Januar 2004 wird die neue Zentrale von Grieneisen Bestattungen in Berlin-Charlottenburg feierlich eröffnet.

2008
Die Ahorn-Grieneisen AG wird zur Ahorn AG. Zudem wird die Grieneisen GBG Bestattungen GmbH gegründet, Grieneisen Bestattungen wird als Marke in dieser GmbH explizit weitergeführt.
2009
Die Grieneisen Bestattungen eröffnet in Berlin mehrere neue Filialen, u. a. auch in der Bahnhofstraße 19 in Berlin Lichtenrade, in der Berliner Str. 95 in Berlin Tegel und die neue Hauptstadtdependance am Kurfürstendamm 124 in Berlin-Halensee.
2013
Zu Ehren des Gründers des Berliner Bestattungsunternehmens wird der Berliner Standort seit 2013 Julius Grieneisen Haus genannt.
2015
Grieneisen Bestattungen feiert sein 185. Firmenjubiläum. Zu diesem Anlass empfängt der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, am 17. April 2015 die Vorstände und Mitarbeitenden von Grieneisen Bestattungen im Wappensaal des Roten Rathauses. Am Abend gestalteten in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche der Sozialintegrative Chor „Different Voices of Berlin“ und die Sängerin Jocelyn B. Smith eine musikalische Feierstunde.

2023
Grieneisen Bestattungen richtet eine öffentliche Trauerfeier für Opfer menschenverachtender Forschung aus, deren Gebeine bei Bauarbeiten auf dem Campus der Freien Universität Berlin gefunden worden waren. Die Beisetzung findet am 23. März auf dem Waldfriedhof Dahlem statt.
